Blutvertrag by Dean Koontz

Blutvertrag by Dean Koontz

Autor:Dean Koontz [Koontz, Dean]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-11-22T23:00:00+00:00


29

Nachdem er um halb eins Uhr mit Tim telefoniert hatte, um ihn über den Anruf von Hitch Lombard zu informieren, legte Pete Santo sich zwei Stunden lang aufs Ohr, bevor er seine Onlinesuche nach der wahren Identität des geheimnisvollen Unbekannten fortsetzte.

Die schüchterne Zoey weigerte sich, aufs Bett zu springen und zu seinen Füßen zu schlafen. Sie rollte sich in ihrem Hundekorb in der Ecke zusammen.

Ihre Weigerung, sich zu ihm zu gesellen, sagte zuverlässig voraus, dass ihn allerhand heftige Träume erwarteten. Vielleicht ging dem Versinken in einen bestimmten Traumzustand eine feine Veränderung der Körperchemie voraus, die Hunde, deren Geruchssinn tausendmal besser war als der von Menschen, wahrnehmen konnten. Oder Zoey war hellseherisch veranlagt.

An einen Berg aus Daunenkissen gelehnt, sagte Pete: »Nun mach schon! Komm rauf!«

Zoey hob den Kopf. Ihre seelenvollen braunen Augen betrachteten ihn mit einem Ausdruck, bei dem es sich um Unglauben handeln konnte. Oder um Mitleid.

»Keine Alpträume, versprochen! Hat dein Herrchen dich je angelogen? Ich mache doch bloß ein Nickerchen.«

Zoey senkte den Kopf und legte das Kinn zwischen die Vorderbeine.

Ihre Lefzen wölbten sich über ihre Pfoten, und sie schloss die Augen.

»Heute Nacht riechen meine Füße besonders gut«, sagte er. »Wenn du die Schnauze danebenlegst, schläfst du bestimmt ganz prima.«

Zoey hob eine Braue, ohne die Augen zu öffnen. Sie leckte sich die Lefzen, senkte die Augenbraue, gähnte und seufzte. Einladung abgelehnt.

Daran gewohnt, abgewiesen zu werden, stieß Pete ebenfalls einen Seufzer aus und knipste das Licht aus.

Er schlief augenblicklich ein. Das tat er immer. Einzuschlafen bereitete ihm nie Schwierigkeiten. Das Problem bestand allerdings darin, die Nacht durchzuschlafen.

Natürlich träumte er. Hunde kannten sich eben aus.

Vögel starben im Flug und fielen herab, abgetrennte Babyköpfe sangen eine süße, melancholische Melodie, während die Frau ihr Haar an den Wurzeln ausriss und es als Opfer darbrachte, weil sie sonst nichts zu geben hatte.

Um 2.48 Uhr wachte er nach Licht hungernd auf und knipste die Nachttischlampe an.

Von ihrem Korb aus beobachtete Zoey ihn mit trauriger Miene.

Er stellte sich kurz unter die Dusche, zog sich an und kochte sich eine Kanne Kaffee, der so stark war, dass er fast die Kaffeemaschine zerfressen hätte.

Um 3.22 Uhr saß er wieder im Arbeitszimmer an seinem Schreibtisch, surfte durchs Internet, trank das pechschwarze Gebräu und knabberte von seiner Mutter gebackene Walnusskekse.

Seine Mutter war eine schlechte Köchin. Backen konnte sie noch weniger. Die Kekse schmeckten zwar gar nicht übel, waren jedoch hart genug, um Zähne zerbröseln zu lassen.

Er aß das Zeug trotzdem. Stolz auf ihre vermeintlichen Backkünste, hatte sie ihm einen großen Teller mit einem ganzen Berg Kekse geschenkt. Er konnte die Dinger ja schlecht wegschmeißen, schließlich war sie seine Mutter.

Nachdem die Gefahr übler Träume vorüber war, zwängte Zoey sich unter den Tisch und legte sich auf Petes Füßen schlafen. Sie bettelte nicht um einen Keks. Kluger Hund.

Der Anruf von Hitch Lombard war eindeutig durch Petes Versuch ausgelöst worden, Kravets viele Decknamen mit den Datenbanken abzugleichen, in denen das Personal verschiedener lokaler, regionaler und nationaler Polizeibehörden verzeichnet war. Diesmal wollte Pete auf solche Ressourcen, zu denen nur autorisierte Personen Zugang hatten, verzichten, denn



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